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Die Lümmel von der ersten Bank 1: Zur Hölle mit den Paukern

D | 1968 | Farbe | 85 Min.

Bilder | Trailer
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Credits

Regie:
Werner Jacobs
Drehbuch:
Franz Seitz
Kamera:
Heinz Hölscher
Schnitt:
Klaus Dudenhöfer
Musik:
Rolf A. Wilhelm
Darsteller:
Hans Kraus, Uschi Glas, Theo Lingen, Gila von Weitershausen, Günther Schramm, Georg Thomalia, Hannelore Elsner, Rudolf Schündler, Hans Terofal, Ruth Stephan
Produktion:
Franz Seitz Filmproduktion
Produzent:
Franz Seitz
Auszeichn.:
Goldene Leinwand (3 Mio. Zuschauer)
FSK:
ab 6 J.

Inhalt

Pepe Nietnagel ist Schüler des Mommsengymnasiums. Er beeindruckt seine Lehrer und Mitschüler weniger durch überdurchschnittliche Leistungen – genauer gesagt liegt er sogar etwas unter dem Durchschnitt – als durch überragendes auf dem Sektor, mit dem er sein Unbehagen am bestehenden Schulsystem, an alten, vertrottelten Lehrern und längst überholten Meinungen los werden will. Mit dem ganzen Eifer, zu dem ein Obertertianer fähig ist, widmet er sich der sehr alten Frage: wie überlebt man Schule und Lehrer auf möglichst unterhaltsame Art.

Da ist zum Beispiel ein alter Studienrat, der die junge Generation für sehr zweifelhaft hält, die Taten der Älteren vergessen hat und nur in positiven Erinnerungen schwebt. Pepe findet: dieser Lehrer muss von der Schule. Er inszeniert seinen ersten Streich: Als der Knörz ihn vor der Klasse demütigt, markiert er einen Selbstmordversuch, indem er aus dem Fenster im dritten Stock – sicher auf einem vorstehendem Sims landend – springt. Alles war gut vorbereitet. Im Schulhof liegt eine Schaufensterpuppe, die ihm vollkommen gleicht. Der Knörz ist erschüttert, alarmiert den Direktor und das Unfallkommando. Aber der Spuk ist schnell vorbei. Die Schüler, inklusive Pepe, sitzen brav in ihren Bänken, als der Direktor herein stürzt. Knörz wird – weil man Halluzinationen bei ihm vermutet – in ein Sanatorium komplimentiert. Damit gerät die Geschichte ins Rollen. Denn jetzt kommt eine Neuer und zum ersten Mal hat die Obertertia einen Lehrer, für den sie durchs Feuer gehen würde. Dr. Kersten ist jung und, geht es um Ansichten, die der alte Direktor der Schule vertritt, eher mit seiner Klasse solidarisch. Er findet sogar ihre Streiche schön. Als die Obertertia zum Beispiel eine gefürchtete Mathematikarbeit schreiben soll und Pepe eine Durchsage des Direktors, der in allen Klassenräumen Lautsprecher angebracht hat, fingiert, ist er wohl der einzige, der nicht zähneknirschender Verzweiflung über die missratene Jugend gepackt wird, wie die anderen Lehrer des ehrbaren Gymnasiums.

Dr. Kersten ist neu in der Stadt. Er trifft Helena, die Tochter des Direktors in verliebt sich Prompt in sie. Der Direktor, keuscher Vertreter keuscher Ansichten, überrascht die beiden bei einem intensiven Abschied im Hausflur. Er entscheidet: Helena muss sofort die Stadt verlassen. Aber die Schüler Dr. Kerstens sind anderer Ansicht. Sie finden, dass ihr Neuer ruhig glücklich werden soll. So inszenieren sie den nächsten Streich. Pepe glaubt, eine offizielle Bekanntmachung der Verlobung zwischen Helena und Dr. Kersten könnte die schönen Konsequenzen kaum noch verhindern. Er gibt eine Annonce auf. Der Zustand des Direktors nähert sich daraufhin der gefährlichen Zone eines Nervenzusammenbruchs. Dr. Kersten muss die Schule verlassen, entschließt er sich. So was hat die Stadt noch nicht gesehen...

Die Obertertia ist erschüttert über den Misserfolg ihrer Aktion. Und noch einmal hat Pepe Nietnagel einen rettenden Einfall. Wenn man Helena pro forma entführen könnte...
Er arrangiert ein Essen mit dem Lehrer und der ganzen Klasse in einem entlegenen Gasthof. Helena schickt er mit seiner Schwester auf eine Autofahrt. An den Direktor sendet er ein Telegramm, aus dem klar hervorgeht, dass Helena mit dem furchtbaren Lehrer die Nacht in einem Hotel – eben in jenem Gasthof- verbringen will. Der Direktor schäumt, setzt sich in ein Taxi, um das Paar inflagranti zu ertappen. Der von den Schülern eingeweihte Portier schickt ihn in das Zimmer, in dem die zauberhafte Geneviève, französischen Austauschschülerin und Gast der Familie Nietnagel, im niedlichen Nachthemd wartet. Der Zusammenstoß des Direktors mit der kleinen Französin ist zwar peinlich, erreicht aber wieder nichts. Dr. Kersten soll weiterhin die Schule verlassen.

Die Schule veranstaltet eine Einweihungsfeier für den Brunnen, den Vater Nietnagel großzügig gespendet hat, um seinem Sohn die Versetzung zu erleichtern. Mitten in die Feier platzt der Kultusminister. Und bei ihm im Auto sitzt Dr. Kersten, strahlend guter Laune, obwohl er von der Schule fliegen soll?
In einem herrlichen verworrenen Finale stellt sich heraus, dass Dr. Kersten Neffe des Kultusministers ist. Der Direx ist sprachlos und furchtsam. Helena bekommt jetzt blitzschnell ihren Dr. Kersten, die Klasse darf ihn somit behalten. Pepes Winkelzüge hatten also letztendlich doch Erfolg.